Für notwendige Reinigungsprozesse wurden in der Vergangenheit mechanische sowie chemische Reinigungsmethoden verwendet, wobei hier vorwiegend Wasser, Sand, Kunststoff oder Glasperlen zum Einsatz kamen. Diese Reinigungsmaterialien bergen jedoch auch eine Reihe von Nachteilen wie etwa Materialverschleiß durch abrasive Strahlmittel oder auch die Kosten für deren Entsorgung mit verbleibenden Rückständen.
Als material- und umweltschonende Reinigungsvariante bietet sich alternativ die Reinigung mit Trockeneis an.
Die Trockeneis-Strahltechnik wird vor allem für Reinigungsverfahren empfohlen, bei denen folgenden Anforderungen gestellt werden:
- Schonende Oberflächenbehandlung
- Rückstandfreies Strahlmittel
- Vermeidung von Abfall
Vorteile der Reinigung mit Trockeneis
Die Reinigung mit Trockeneis ist vielseitig einsetzbar und bietet eine Reihe von Vorteilen:
- Trockeneis-Pellets haben eine geringe Härte, wodurch auch empfindliche Oberflächen gereinigt werden können.
- Das Trockeneis-Strahlverfahren lässt sich durch Variieren der Verfahrensparameter an die Eigenschaften des Werkstücks anpassen.
- Trockeneis-Pellets ersetzen umweltbelastende, organische Lösungsmittel und halogenierte Kohlenwasserstoffe.
- Als Abfall fällt nur das entfernte Beschichtungsmaterial an.
- Das Strahlgranulat-Trockeneis bulimiert rückstandsfrei.
- Geringe Stillstandszeiten der zu reinigenden Anlagen.
Anwendungsgebiete für Trockeneis-Reinigung sind beispielsweise:
- Automobil/ -zubehörbranche
- Bauunternehmen
- Blechverpackungs-Industrie
- Chemische Industrie
- Druck-Industrie
- Flugzeug-Industrie
- Graffiti -Entfernung
- Kunststoff-Industrie
- Malerbetriebe (Entfetten/Entfernen von Farbe, etc.)
- Maschinenbau
- Nahrungsmittel-Industrie
- Papier-Industrie
- Reifen-Industrie
- Schiffe/Boote (Lackentfernung, etc.)
- Stadtwerke
- und vieles mehr
Wie funktioniert die Trockeneis-Reinigung?
Mit einer Strahlpistole werden die Trockeneis-Pellets mittels Druckluft auf 100-300 m/s (Schallgeschwindigkeit) beschleunigt und auf die Werkstückoberfläche geschossen. Durch die dabei punktuell entstehende Unterkühlung werden unerwünschte Beschichtungen oder objektfremde Verunreinigungen entfernt.
Die eigentliche kinetische Reinigungsleistung wird durch drei zusätzlich erzeugte physikalische Reaktionen ergänzt, welche die Reinigungswirkung massiv unterstützen.
Diese sind:
1. Kinetische Energie
Die Trockeneis-Pellets werden mit Druckluft auf die verschmutzte bzw. beschichtete Oberfläche geschossen und verursachen so die Zertrümmerung und Entfernung einer überflüssigen Schicht bzw. Verschmutzung.
2. Sublimation
Der vor dem Auftreffen auf die zu reinigende Fläche feste Aggregatzustand der Pellets wird beim Aufprall gasförmig. Die dadurch erzeugte schlagartige Volumenvergrößerung um den Faktor ca. 600 setzt zusätzliche Absprengungskräfte frei.
3. Thermoschock
Die Pellets treffen mit einer Temperatur von fast -80°C auf die zu reinigende Oberfläche auf und kühlen sie punktuell kurzfristig ab, sodass die dadurch entstehenden Thermospannungen den Verbund zwischen Verunreinigung und Oberfläche lockern und die Reinigungswirkung fördern.
Durch die Verbindung von Aufprall-Energie, plötzlicher Kälte und „explosionsartiger“ Änderung des Aggregatzustands sind Trockeneis-Pellets bei industriellen Reinigungsaufgaben besonders wirkungsvoll und daher auch besonders zu empfehlen.